Detmolder Elektronikunternehmen ist Gründungsmitglied des neuen Netzwerks „Estainium“ zur Erfassung und sicheren Weitergabe von CO2-Fußbabdrücken entlang der Lieferkette.
Detmold. Die Herausforderung unserer Zeit, der Klimawandel, wird durch übermäßige Freigabe von schädlichen Klimagasen wie CO2 in die Erdatmosphäre verursacht. Damit diese Belastung gemessen werden kann, wurde der CO2-Fußabdruck entwickelt. Firmen sollen darüber ableiten können, wie stark sie die Luft bei der Produktion mit schädlichen Klimagasen wie CO2 belasten – mit einem Problem: Der CO2-Fußabdruck wird nicht standardisiert gemessen und hat nicht alle Glieder einer Lieferkette im Blick. Mithilfe des unternehmensübergreifenden Kooperationsnetzwerkes „Estainium“ will Weidmüller die Messung von CO2-Fußabdrücken sehr viel genauer machen. Dem Verein gehören neben dem Detmolder Unternehmen 14 weitere Gründungsmitglieder an – darunter internationale Konzerne wie Siemens, der japanische IT-Dienstleister NTT Data und das deutsche Chemie- und Pharmaunternehmen Merck sowie Branchengrößen wie der TÜV Süd.
Durch den Verein „Estainium“ wird der Austausch tatsächlicher CO2-Fußabdrücke eines Produktes samt Emissionen bei Zulieferern und deren Zulieferern in großem Umfang ermöglicht. „Ein Großteil des CO2-Fußabdrucks entsteht in der Lieferkette. Über die konventionellen Methoden wird nur ein Bruchteil davon tatsächlich gemessen.“, erläutert Vorstandssprecher und Technologievorstand Volker Bibelhausen. Bisher würden bei der Ermittlung von CO2-Fußabdrücken meist Mittelwerte verwendet. „Wir können als Industrie nur klimaneutral werden, wenn wir wissen, wo die Emissionen entstehen. Mit Estainium bringen wir Transparenz in die Lieferketten. Wir arbeiten in einem offenen Ökosystem und wir nutzen die Kraft der Daten. Das ist unser Angebot an Kunden, Partner und Wettbewerber. Das ist unser Beitrag als Unternehmen für eine bessere Zukunft“, so Bibelhausen.
„Erst wenn sich neben Siemens und Weidmüller noch weitere Mitglieder bei Estainium engagieren, wird das Ganze zu einem Erfolg”, unterstreicht Dr. Eberhard Niggemann, Leiter für öffentliche Angelegenheiten und Vorstandsmitglied von Estainium. Er ist zuversichtlich, dass das Netzwerk schnell wachsen wird. „Viele Firmen zeigen sich interessiert. Bis zum Jahresende sollten es mehr als 50 Teilnehmer sein. Auf Dauer sehr viel mehr.“
Obwohl sich Estainium zunächst auf CO2 konzentriert, kann der Verein langfristig auf weitere Aspekte ausgedehnt werden. „In der Zukunft kann Estainium auch allgemein auf den Wasser- und Energieverbrauch erweitert werden oder die Recyclingfähigkeit eines Produktes messbar machen.”, fügt Volker Bibelhausen hinzu.